Unter Erster Hilfe versteht man von jedermann durchzuführende Maßnahmen, um menschliches Leben zu retten, bedrohende Gefahren oder Gesundheitsstörungen bis zum Eintreffen professioneller Hilfe (Arzt, Rettungsdienst) abzuwenden oder zu mildern. Nachfolgend haben wir für Sie die wichtigsten Erste Hilfe-Maßnahmen zusammengefasst.
1. Lebensrettende Sofortmaßnahmen durchführen Das sind alle Hilfeleistungen, die unmittelbar der Erhaltung des Lebens eines Schwerverletzten, akut lebensbedrohlich Erkrankten oder Vergifteten dienen. Sie müssen in folgenden Notfällen durchgeführt werden:
2. einen Notruf veranlassen Die 4 "W" sind die wichtigsten Angaben für alle Notrufe
3. weitere Erste Hilfe leisten Den Verletzten vor zusätzlichen Schädigungen und Gefahren bewahren, Wunden versorgen.Die Schmerzen durch sachgerechte Lagerung oder andere Hilfeleistung lindern. Den Verletzten betreuen, trösten und Zuversicht ausstrahlen, aber keine Diagnose stellen. Unbedachtes und falsches Eingreifen Dritter verhindern.
Der Ablauf der Hilfeleistung nach einem Unfall kann wie eine Kette gesehen werden, die aus fünf Gliedern besteht. Der Ersthelfer wird im Bereich der ersten drei Glieder der Kette nötig:
1. DIE GEFAHRENZONE Die GEFAHRENZONE liegt dort vor, wo sich ein Verunglückter in einem Bereich befindet, in dem akute Gefahr für das Leben des Verletzten und des Helfers besteht.
Gefahren Lebensgefahr für Helfer und Verletzten! Bei diesen Unfallsituationen steht – neben den dringend notwendigen Erste-Hilfe-Maßnahmen die Absicherung bzw. Bergung im Vordergrund. Hierbei muß der Ersthelfer durch Beachten gewisser Schutzmaßnahmen immer an seine eigene Sicherheit denken. Oft ist die Bergung nur durch Fachpersonal (z.B. Feuerwehr) und mit technischen Geräten möglich.
Erste Hilfe in der Gefahrenzone
Verhalten bei Straßenunfällen: Absichern der Gefahrenzone mit Warndreieck – in ausreichender Entfernung. - Bergen aus einer Gefahrensituation mit Bergegriffen: Wegziehen: Der Helfer überkreuzt beide Arme des Verletzten unterhalb des Kopfes und zieht ihn aus der Gefahrenzone, dabei den Verletzten nur soweit wie nötig anheben. Rautekgriff: Bevor der Verunglückte aus dem Pkw geborgen wird, ist darauf zu achten, daß + die Beine des Verletzten nicht eingeklemmt sind, + vom Helfer der Sicherheitsgurt geöffnet wird und + der Helfer den zu Bergenden leicht nach vorne beugt. + Nun erfaßt der Helfer den Verletzten mit dem Rautekgriff, dreht ihn zu sich und zieht ihn so aus dem Wagen, daß der Verletzte auf den Oberschenkeln des Helfers zu liegen kommt. So bringt er ihn aus dem Gefahrenbereich.
2. BEWUSSTLOSIGKEIT Bewußtlosigkeit besteht, wenn ein Mensch auf Ansprechen, Berühren und Schmerzreize nicht situationsgerecht reagiert, Atmung und Kreislauf aber erhalten sind. Es fehlen das Bewußtsein, die Muskelspannung und die lebenswichtigen Abwehrreflexe. Der Mensch ist in diesem Zustand hilf- und schutzlos.
Gefahr
Jeder Bewußtlose befindet sich – solange er auf dem Rücken liegen bleibt – in Lebensgefahr, weil durch Erbrochenes, Fremdkörper oder Zurücksinken der Zunge die Atemwege verlegt werden können und dadurch der Tod durch Ersticken eintreten kann! Erste Hilfe bei Bewusstlosigkeit
Freihalten der Atemwege durch stabile Seitenlage
Durchführung: 1. Der Helfer legt den ihm näherliegenden Arm des Bewußtlosen seitlich. 2. Dann erfaßt er den gegenüberliegenden Arm am Handgelenk und das gegenüberliegende Bein in der Kniekehle, winkelt das Bein ab, daß Arm und Bein mit dem Körper ein stabiles Dreieck bilden. 3. So wird der Bewußtlose vorsichtig in Seitenlage gedreht. 4. Anschließend wird der Kopf des Bewußtlosen nackenwärts überstreckt und das Gesicht dem Boden zugewandt, sodaß die Zunge die Atemwege nicht verlegt und Blut, Schleim oder Erbrochenes nach außen abfließen können.
Kontrolle der Atmung und des Kreislaufs nach jeweils einer Minute.
Weitere Schockbekämpfung
Notruf
3.a) ATEMSTILLSTAND Atemstillstand besteht, wenn ein Mensch auf äußere Reize nicht situationsgerecht reagiert und trotz freier Atemwege (obere Luftwege) keine Atmung, wohl aber ein intakter Kreislauf feststellbar ist. Bei Atemstillstand kann das Atemzentrum die für die Aufrechterhaltung der Atmung notwendigen Impulse nicht mehr bilden bzw. die Impulse die Atemmuskulatur nicht mehr erreichen. Gefahr bei Atemstillstand Da das Gehirn ohne Sauerstoff nur kurze Zeit überleben kann, führt Sauerstoffmangel schon nach wenigen Minuten zum Kreislaufstillstand und innerhalb kurzer Zeit zum Tod. Daher muß sofort eine Sauerstoffzufuhr durch Beatmung erfolgen!
Erste Hilfe bei Atemstillstand
Fehlend Atmung durch Beatmung ersetzen!
Durchführung: 1. Schutzauflage bzw. Stofftaschentuch über Mund und Nase des Notfallpatienten legen. 2. Die Beatmung von Mund zu Nase: Der Helfer kniet seitlich vom Kopf des Notfallpatienten, überstreckt den Kopf, damit die Atemwege frei werden, und verschließt mit dem Daumen die Lippen. Der Helfer bläst seine Ausatemluft über die Nase des Notfallpatienten ein. Der Helfer hebt nach dem Einblasen seinen Kopf ab und beobachtet das Ausströmen der Luft aus der Lunge des Notfallpatienten. 3. Der Vorgang wird bei Erwachsenen ca. 15mal in der Minute wiederholt. Dieser Rhythmus entspricht dem natürlichen Atemrhythmus des Helfers. - Kreislaufkontrolle in kurzen Abständen. - Der Notfallpatient wird so lange beatmet, bis die Eigenatmung einsetzt bzw. die Rettung eintrifft. - Transport ins Krankenhaus veranlassen.
3.b) KREISLAUFSTILLSTAND Kreislaufstillstand besteht, wenn der Mensch auf äußere Reize nicht situationsgerecht reagiert und weder Atmung noch Kreislauf feststellbar sind. Bei Kreislaufstillstand ist das Herz nicht mehr in der Lage, die lebenswichtigen Organe mit Blut (Sauerstoff) zu versorgen. Gefahr bei Kreislaufstillstand Der Kreislaufstillstand führt, wenn nicht innerhalb weniger Minuten Beatmung und Herzmassage einsetzen, zum Tod.
Erste Hilfe bei Kreislaufstillstand + Fehlende Atmung durch Beatmung ersetzen und + Fehlenden Kreislauf durch Herzmassage ersetzen!
Durchführung der Herzmassage: + Der Notfallpatient wird auf eine harte, unnachgiebige Unterlage gelegt. + Der Helfer kniet seitlich vom Notfallpatienten und legt den Handballen einer Hand auf den Anfang der unteren Hälfte des Brustbeins (Druckpunkt) auf, ohne mit den Fingern den Brustkorb zu berühren. + Der Handballen der anderen Hand wird darübergelegt. + Bei gestreckten Armen wird nun ein so starker Druck senkrecht auf das Brustbein ausgeübt, dass dieses 3 bis 4 cm niedergedrückt wird. Die Herzmassage wird rythmisch (d.h. eine gleichmäßige Be- und Entlastung des Brustkorbs) durchgeführt. + Die Hände dürfen dabei nicht abgehoben werden. Die Herzmassage ist gleichmäßig in einer Arbeitsfrequenz von 80- bis 100mal pro Minute durchzuführen. + Bei der Einhelfermethode werden 30 Herzmassagen durchgeführt, dann 2 Beatmungen, 30 Herzmassagen usw. Die 2 initiale Atemspenden – nach bisherigen Richtlinien – sind zu unterlassen, man beginnt gleich mit 30 Kompressionen. + Eine Kreislaufkontrolle sollte jeweils nach einer Minute erfolgen. + Ist der Halsschlagaderpuls weiterhin nicht tastbar, müssen Beatmung und Herzmassage bis zum Eintreffen der Rettung weiter durchgeführt werden. + Ist der Halsschlagaderpuls tastbar, wird die Beatmung (ohne Herzmassage) unter regelmäßiger Kreislaufkontrolle fortgesetzt. + Transport ins Krankenhaus veranlassen.
Neue Richtlinien für Ersthelfer seit 2006 Ende 2005 hat der Europäische Wiederbelebungsrat (ERC, European Resuscitation Council) neue Richtlinien für den gesamten Bereich der Wiederbelebung (ErsthelferInnen, RettungssanitäterInnen, NotfallsanitäterInnen, ÄrztInnen,…) heraus gegeben. Vor allem medizinischen Laien soll der Zugang zu Erster Hilfe erleichtert werden. Jährlich sterben in Österreich ca. 13.000 Menschen an einem Herzstillstand. Mehr als die Hälfte könnte durch sofortiges Handeln gerettet werden. Das ist auch einer der Gründe, warum der Europäische Wiederbelebungsrat (European Resuscitation Council, ERC) im vergangenen November neue Richtlinien für den gesamten Bereich der Wiederbelebung publizierte. Grundsätzlich kann man von einer Vereinfachung der lebensrettenden Sofortmaßnahmen im Rahmen der Herzdruckmassage und Beatmung ausgehen. Die Vereinfachungen äußern sich z.B. im Wegfall der “Suche nach dem Arterienpuls” oder in der neuen Beschreibung für das Aufsuchen des Druckpunktes für die Herzmassage : “Setze den Handballen auf die Mitte des Brustkorbes”, so die neue ERC-Richtlinie. Diese Vereinfachungen haben neben der leichteren Verständlichkeit den Vorteil, dass Zeitintervalle ohne Herzmassage minimiert werden.
Für den Ersthelfer ändert sich, dass er 30 Herzdruckmassagen und 2 Beatmungen fortlaufend durchführen soll und sobald ein Defibrillator zur Verfügung steht, soll er diesen zur Anwendung bringen. Kurz zusammengefasst:
Herz-/Lungenwiederbelebung (CPR) bei angenommenen Kreislaufstillstand
+ Die Entscheidung eine CPR zu beginnen wird getroffen, wenn das Opfer nicht reagiert und nicht normal atmet. + Die Hände werden in der Mitte der Brust platziert, unnötiger Zeitverlust bei der Auffindung des optimalen Druckpunktes soll vermieden werden. + Die Atemspende sollte eher über 1 Sekunde als bisher über 2 Sekunden gehalten werden. + Das Verhältnis Kompression:Betamung wurde verdoppelt auf 30:2. Dies gilt für Erwachsenen und im Falle von Laienreanimation auch für Kinder. + Die 2 initiale Atemspenden sind zu unterlassen, man beginnt mit 30 Kompressionen, unmittelbar nachdem ein Kreislaufstillstand festgestellt wurde.
4. STARKE BLUTUNG Unter Blutung versteht man das Austreten von Blut aus Blutgefäßen. Es gibt sichtbare äußere Blutungen (aus Wunden) – nur bei diesen ist eine exakte Blutstillung möglich – und innere Blutungen, die nicht sichtbar sind. Blutungen können durch Gewalteinwirkung, aber auch durch Erkrankungen hervorgerufen werden. Durch Blutverlust kann es zur Störung der Kreislauffunktion kommen.
Erste Hilfe bei starker Blutung Die Blutstillung ist eine wichtige lebensrettende Maßnahme. Alle anderen Hilfeleistungen sind sinnlos, wenn infolge mangelnder Blutstillung der Kreislauf versagt. Für die Blutstillung ist nicht die Art der Blutung, sondern die Stärke der Blutung und somit der Blutverlust entscheidend. Beinahe jede sichtbare Blutung läßt sich durch genügend starken Druck von außen auf die Blutungsquelle stillen. Bei der Hilfeleistung sollte jeder direkte Kontakt mit Blut vermieden werden (Einmalhandschuhe verwenden!).
Blutstillung durch Fingerdruck: + Verletzten niedersetzen oder niederlegen, + keimfreie Wundauflage auf die stark blutende Wunde pressen, + Fingerdruck bis zum Eintreffen der Rettung beibehalten. - Weitere Schockbekämpfung durchführen. - Transport ins Krankenhaus veranlassen.
5. SCHOCK Der Kreislauf hat die Aufgabe, den ganzen Körper, vor allem aber die lebenswichtigen Organe mit Blut und somit mit Sauerstoff zu versorgen. Bei Störungen der Kreislauffunktion, etwa durch schwere Blutverluste, bei schweren Verletzungen, ausgedehnten Verbrennungen, Vergiftungen, schweren Allergien oder Herzrhythmusstörungen, kommt es zu einer Minderversorgung der lebenswichtigen Organe mit Blut und damit zu ungenügender Sauerstoffversorgung. Diese bewirkt anfangs Funktionsstörungen der lebenswichtigen Organe, später jedoch bleibende Organschäden, die zum Ausfall der Organe (Organversagen) und in der Folge zum Tod führen können. Schmerz kann diese Kreislaufstörung = Schock noch verstärken. Der Schock ist keine Sofortreaktion, sondern entwickelt sich allmählich und führt rasch zur Bedrohung des Lebens. Je frühzeitiger die Schockbekämpfung einsetzt, dest günstiger ist der Effekt. Es ist daher notwendig, bei jedem Notfallpatienten bis zum Eintreffen der Rettung eine Schockbekämpfung durchzuführen.
Erste Hilfe bei Schock
Die Schockbekämpfung zielt darauf ab, die lebenswichtigen Funktionen (Atmung und Kreislauf) zu begünstigen und aufrechtzuerhalten durch: + rasche, exakte Blutstillung + Wundversorgung (z. B. Kaltwasseranwendung bei Verbrennungen und Verätzungen). + Legen des Verletzten auf eine Decke + Lagerung – dem Zustand des Verletzten oder Erkrankten entsprechend möglichst schmerzfrei (z.B. flache Rückenlage mit Hochlagerung der Beine, Lagerung mit erhöhtem Oberkörper usw.). + Öffnen beengender Kleidungsstücke. + Zudecken des Verletzten. + Frischluftzufuhr in geschlossenen Räumen. + Anhalten des Verletzten zu tiefer, langsamer Atmung + Guten Zuspruch und Beruhigen
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